
Neue Kollegen gut integrieren – So gelingt der Teamstart
KiPort Redaktionsteam
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Wechsel im Team – wie man neue Kollegen wirklich gut ankommen lässt
Es fängt oft ganz leise an. Ein Zettel am schwarzen Brett. Oder ein Satz in der Teamsitzung. „Ab nächste Woche ist übrigens Herr Neumann bei uns.“ Zack. Neuer Name. Neues Gesicht. Und plötzlich ist alles ein bisschen anders. Nicht schlechter, nicht besser. Aber ungewohnt.
Manche Kinder spüren es sofort. Der Blick in der Garderobe wird vorsichtiger. Mancher Kollege lächelt gequält, weil er die hundertste Frage zur Struktur beantworten muss. Und in der Kaffeeküche steht jemand, der noch nicht weiß, dass man die Milch aus dem hinteren Fach nimmt.
Und genau da fängt es an.
Ankommen ist mehr als nur Einarbeiten
Klar, es gibt Pläne. Dienstbesprechungen, Übergabeordner, To-dos. Alles gut gemeint. Aber Ankommen – echtes Ankommen – passiert woanders. In den kleinen Momenten zwischen Morgenkreis und Mittagessen. Wenn jemand sagt: „Komm, ich zeig dir, wo die guten Scheren sind.“ Oder wenn sich eine Hand kurz auf den Rücken legt beim „Das war heute ganz schön viel, oder?“
Es sind nicht die Listen, es sind die Begegnungen.
Teamkultur lebt nicht auf Papier
Die Frage ist: Wie sprechen wir über uns als Team? Und wie zeigen wir, was uns wichtig ist? Neue Kollegen merken schnell, ob man hier über Fehler spricht – oder lieber schweigt. Ob man gemeinsam lacht oder still leidet.
Was wäre, wenn man in den ersten Tagen nicht nur zeigt, wie man Dinge macht – sondern auch erzählt, warum? Warum wir den Morgenkreis so beginnen. Warum es uns wichtig ist, dass jedes Kind „gesehen“ wird. Warum Pausen heilig sind.
Solche Dinge stehen in keinem Konzept. Aber sie machen den Unterschied.
Nähe ohne Überforderung
Ehrlich gesagt: Auch für das bestehende Team ist so ein Wechsel Arbeit. Es kostet Kraft, jemanden mit reinzuholen. Noch mal neu zu erklären. Noch mal mitzudenken. Da hilft es, sich gegenseitig zuzugestehen, dass nicht alles sofort rund läuft. Dass Fragen okay sind. Dass Unsicherheiten dazugehören.
Und dass Vertrauen wächst – nicht durch Perfektion, sondern durch Begegnung.
Was neue Kollegen wirklich brauchen
Manchmal reicht’s schon, wenn jemand sagt: „Wenn was ist – frag ruhig. Auch beim dritten Mal.“ Oder wenn am Freitag jemand sagt: „Schön, dass du da bist.“ Nicht, weil es auf dem Wochenplan steht, sondern weil man’s so meint.
Neue Kollegen brauchen kein Dauerlächeln. Sie brauchen echte Menschen, die auch mal sagen: „Boah, das war heute anstrengend.“ Oder: „Ich hab das auch nicht sofort kapiert damals.“
Und sie brauchen Räume. Zum Nachfragen. Zum Dazulernen. Zum Dazugehören.
Fazit: Mit offenen Türen und ehrlichen Worten
Teamwechsel gehören zum Kita-Alltag. Aber wie wir sie gestalten – das ist unsere Entscheidung. Wir können neue Kollegen als „Störung“ empfinden. Oder als Chance, noch mal hinzuschauen: Wer sind wir eigentlich als Team? Und wie wollen wir miteinander sein?
Nur gucken. Einfach mal zuhören. Ein bisschen Geduld. Und dann der Moment, wo der Neue nicht mehr „der Neue“ ist. Sondern einfach: dabei.